Arbeitslosigkeit
Arbeitslosigkeit für Spanien steigt auf 16,1 Prozent – doch das wahre Ausmaß der Krise zeigt diese Zahl noch nicht
Der spanische Jobmarkt braucht dringend eine Reform – auch um Gelder aus dem EU-Wiederaufbaufonds zu erhalten. Doch in der Koalition gibt es Streit über den richtigen Weg.
Madrid Auf den ersten Blick klingen die Zahlen dramatisch: Ende 2020 waren 16,1 Prozent der Spanier arbeitslos. Doch für spanische Verhältnisse ist das nach einem Jahr Coronakrise eine vergleichsweise gute Zahl: Schließlich lag die Arbeitslosigkeit schon vor dem Ausbruch der Pandemie bei 13,9 Prozent – obwohl die spanische Wirtschaft zuvor mehrere Jahre lang stark gewachsen war.
Die viertgrößte Volkswirtschaft der EU führt seit Jahren hinter Griechenland die Arbeitslosenstatistik in der EU an. Ein Viertel aller Verträge ist nur zeitlich befristet, und viele Beschäftigte können von ihrem Gehalt noch nicht einmal eine eigene Wohnung finanzieren.
Wenn im Mai die Kurzarbeit endet, wird das wahre Ausmaß der Coronakrise am spanischen Arbeitsmarkt schnell sichtbar werden. Derzeit sind noch rund 750.000 Spanier in Kurzarbeit, während es 3,7 Millionen Arbeitslose gibt. Wenn Spanien die heftige dritte Viruswelle nicht bald in den Griff bekommt und die Impfungen sich weiter verzögern, droht vielen der heutigen Kurzarbeiter die Arbeitslosigkeit.
Die Regierung hat das Problem zwar erkannt – die Koalition aus Sozialisten und Linkspopulisten streitet aber über die richtige Lösung. Setzt sich die linkspopulistische Arbeitsministerin Yolanda Díaz durch, wäre das aus Sicht von Experten ein Rück- und kein Fortschritt.
Eine Reform des Arbeitsmarktes ist eine der wichtigsten Herausforderungen für die spanischen Regierung. Die EU-Kommission hat Anpassungen dort immer wieder empfohlen. Jetzt sind sie eine der Voraussetzungen dafür, dass Spanien die Gelder aus dem Europäischen Wiederaufbaufonds erhält. Die sind daran gebunden, dass die EU-Mitglieder Strukturreformen anpacken. Doch gerade bei dem so wichtigen Jobmarkt in Spanien hakt es.
Streit gibt es vor allem bei der Frage, inwieweit die letzte große Reform des Arbeitsmarktes aus dem Jahr 2012 nachgebessert werden soll. Die damalige konservative Regierung hatte sie in der letzten Wirtschaftskrise verabschiedet.
Ökonomen und EU-Kommission loben sie, weil sie den Unternehmen mehr Flexibilität geboten und so geholfen hat, Entlassungen zu verhindern. Sie hat allerdings auch dafür gesorgt, dass die Gehälter deutlich gesunken sind. „Die Reform hat zu Exzessen geführt, bei denen man nun nachbessern muss“, sagt Marcel Jansen von der Autonomen Universität Madrid.
Arbeitsministerin Díaz will sie komplett rückgängig machen. Dagegen wehrt sich die parteilose Wirtschaftsministerin Nadia Calviño. Sie hat vor einigen Tagen in Brüssel einen Reformvorschlag für den Arbeitsmarkt vorgelegt, der jedoch noch sehr allgemein ist. Die Details sollen zuerst mit den Tarifpartnern besprochen werden.
Was die Regierung ihnen genau vorschlägt, will das Wirtschaftsministerium erläutern. Nur so viel: Eine Rückkehr zum Primat der Tarifverträge liege „derzeit nicht auf dem Tisch“. Genau das hatte die Regierung vor gut einem Jahr in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart. Sie wollte „die schädlichsten Punkte“ der Arbeitsmarktreform von 2012 rückgängig machen.
Die Reform hatte den Firmen die Möglichkeit eingeräumt, Arbeitszeiten und Arbeitsumfang mit dem Betriebsrat zu vereinbaren, ohne sich an den geltenden Tarifvertrag zu halten. Unternehmen, die in finanzielle Schwierigkeiten geraten sind, können seitdem unilateral die Gehälter senken.
Ohne Strukturreformen fließt kein Geld aus Brüssel
„Vor der Reform 2012 gehörte der spanische Arbeitsmarkt zu den rigidesten in Europa“, sagt Experte Jansen. „Ich glaube nicht, dass die übrigen Europäer mitten in der Krise einen Rückschritt dahin verstehen würden.“ Er plädiert für deutlich kleinere Anpassungen wie die Verhandlungen mit den Betriebsräten über Gehälter statt unilateraler Senkungen.
Auch der Arbeitgeberverband CEOE erklärt, gerade in den aktuell unsicheren Zeiten bräuchten die Unternehmen Flexibilität. Deshalb werte man alles, was die Starrheit am Arbeitsmarkt erhöhe, als Fehler.
Andere Aspekte der geplanten Änderungen sind dagegen weniger problematisch. So will die spanische Regierung mehr Anreize zu unbefristeten Verträgen bieten. Die vielen zeitlich befristeten Verträge sind ein wichtiger Grund dafür, dass der spanische Arbeitsmarkt so volatil ist.
Zudem soll das Outsourcing von Arbeiten reformiert werden, das oft mit Billiglöhnen einhergeht. Auch das System der Jobvermittlung durch die Arbeitsämter – bisher äußert ineffizient – soll modernisiert und die Kurzarbeit als dauerhaftes Instrument eingeführt werden.
„Diese Vorschläge sind sehr positiv“, sagt Gayle Allard, Arbeitsmarktexpertin der spanischen Business School IE. „Spanien muss sie nur auch wirklich umsetzen. Es ist sehr gut, dass Europa das nun überwacht.“
Quelle:
54/2021–30. April 2021
März 2021 Arbeitslosenquote im Euroraum bei 8,1 %
In der Eubei 7,3 % Im März 2021 lag die saisonbereinigte Arbeitslosenquote im Euroraumbei 8,1%, ein Rückgang von 8,2% im Vergleich zu Februar 2021 und ein Anstieg von 7,1% gegenüber März 2020. Die Arbeitslosenquote in der EU lag im März 2021 bei 7,3 %, ebenfalls rückläufig von 7,4% im Vergleich zu Februar2021 und ein Anstiegvon 6,4% gegenüber März 2020.Diese Daten werden von Eurostat, dem statistischen Amt der Europäischen Union, veröffentlicht. Gemäß Schätzungen von Eurostat waren im März 2021 in der EU 15,520 Millionen Männer und Frauen arbeitslos, davon 13,166 Millionen im Euroraum. Gegenüber Februar 2021, sank die Zahl der arbeitslosen Personen in der EUum 237000 und im Euroraum um 209000. Gegenüber März 2020, stieg die Zahl der arbeitslosen Personen in der EU um 2,019 Millionen und um 1,614 Millionen im Euroraum.
Jugendarbeitslosigkeit
Im März 2021 waren in der EU 2,951 Millionen Personen im Alter unter 25 Jahren arbeitslos, davon 2,373 Millionen im Euroraum. Die Jugendarbeitslosenquote lag im März 2021 bei 17,1 % in der EU und bei 17,2% im Euroraum gegenüber 17,2 % bzw. 17,3 % im Vormonat. Im Vergleich zu Februar 2021, sank die Zahl der arbeitslosen Jugendlichen in der EU um 14000 und um 17000 im Euroraum. ImVergleich zu März die Jugendarbeitslosigkeit in der EU um 319000 und um 208000 im Euroraum.
Arbeitslosigkeit nach Geschlecht
Im März 2021 lag die Arbeitslosenquote für Frauen in der EU bei 7,7 %, ein Rückgang von 7,8 % im Vergleich zu Februar 2021. Die Arbeitslosenquote für Männer in der EU lag im März 2021bei 7,0 %, ebenso rückläufig von 7,1 % gegenüber Februar 2021. Die Arbeitslosenquote für Frauen sank von 8,7 % in Februar 2021 auf 8,5 % im März 2021 im Euroraum und für Männer von 7,8 % auf 7,7 %.
Zusätzliche Arbeitsmarkindikatoren
Diese Schätzungen basieren auf der weltweit verwendeten Standarddefinition der Arbeitslosigkeit der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO), die Arbeitslose als Personen definiert, die in den letzten vier Wochen aktiv nach Arbeit gesucht haben und innerhalb der beiden nächsten Wochen eine Arbeit beginnen können. Der COVID-19-Ausbruch und die Maßnahmen zu seiner Bekämpfung haben zu einem starken Anstieg der Zahl der Anträge auf Arbeitslosenunterstützung in der gesamten EU geführt. Gleichzeitig suchte ein erheblicher Teil derjenigen, die sich bei Arbeitsämtern angemeldet hatten, nicht mehr aktiv nach einem Arbeitsplatzoder war nicht mehr verfügbar, zum Beispiel, weil sie ihre Kinder betreuen mussten. Dies führt zu Abweichungen bei der Zahl der registrierten Arbeitslosen und derjenigen,die gemäß der Definition der ILO als arbeitslos eingestuft werden. Um die durch den COVID-19-Ausbruch ausgelöste beispiellose Arbeitsmarktsituation vollständig zu erfassen, werden die Daten zur Arbeitslosigkeit durch zusätzliche Indikatoren z.B. zu der Zahl der unterbeschäftigtenTeilzeitkräfte, der Arbeitssuchenden, die jedoch nicht unmittelbar zur Verfügung stehen sowie der Personen, die für eine Arbeit zur Verfügung stehen, aber nicht danach suchen in der Veröffentlichung der Daten der Arbeitskräfteerhebung für das vierte Quartal 2020 ergänzt.
Geografische Informationen
Zum Euroraum (ER19) gehören Belgien, Deutschland, Estland, Irland, Griechenland, Spanien, Frankreich, Italien, Zypern, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, die Niederlande, Österreich, Portugal, Slowenien, die Slowakei und Finnland. Zur Europäischen Union (EU27) gehören Belgien, Bulgarien, Tschechien, Dänemark, Deutschland, Estland, Irland, Griechenland, Spanien, Frankreich, Kroatien, Italien, Zypern, Lettland, Litauen, Luxemburg, Ungarn, Malta, die Niederlande, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Slowenien, die Slowakei, Finnland und Schweden.
Methoden und Definitionen
Eurostat berechnet harmonisierte Arbeitslosenquoten für die Mitgliedstaaten, den Euroraum und die EU. Diese Arbeitslosenquoten basieren auf Definitionen, die den Empfehlungen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) entsprechen. Die Berechnung basiert auf der harmonisierten Arbeitskräfteerhebung (AKE) der Europäischen Union.Basierend auf der Definition der ILO definiert Eurostat Arbeitslose als Personen im Alter von 15 bis 74 Jahren, die-ohne Arbeit sind,-innerhalb der beiden nächsten Wochen eine Arbeit aufnehmen können-und während der vier vorhergehenden Wochen aktiv eine Arbeit gesucht haben.Die Arbeitslosenquoteist die Zahl der Arbeitslosen als prozentualer Anteil der Erwerbspersonen. Die Serien wurden saisonbereinigt unter Verwendung der saisonalen Faktoren angepasst, die für den Zeitraum bis einschließlich Dezember 2019 geschätzt wurden. Diese saisonalen Faktoren bleiben unverändert („kontrollierte gleichzeitige Anpassungsmethode“), bis die Auswirkungen des COVID-19-Ausbruchs in saisonale Anpassungsmodelle integriert werden können. Erwerbspersonen sind definiert als die Summe von Erwerbstätigen und Arbeitslosen. Die Arbeitslosenquoten in dieser Pressemitteilung basieren auf Daten über Beschäftigung und Arbeitslosigkeit von Personen im Alter von 15 bis 74 Jahren.Die Jugendarbeitslosenquotedrückt die Zahl der arbeitslosen 15-24-Jährigen als Anteil der Erwerbspersonender gleichen Altersklasse aus. Folglich zeigt die Jugendarbeitslosenquote nicht den Prozentsatz der arbeitslosen Personen an der Gesamtbevölkerung im Alter von 15-24 Jahren. Wenn für einen Mitgliedstaat keine Daten für den letzten Monat verfügbar sind, werden die EU-und ER-Aggregate anhand der jüngsten für diesen Mitgliedstaat verfügbaren Daten berechnet.
Länderspezifische Anmerkungen
Deutschland, die Niederlande, Österreich, Finnland, Schweden und Island: anstatt der unbeständigeren saisonbereinigten Daten wird die Trendkomponente veröffentlicht.Für Österreich werden die Daten für März 2021 anhand früherer Reihen von Januar 2004 bis Dezember 2020 geschätzt. Dänemark, Estland, und Portugal: anstatt der reinen monatlichen Indikatoren werden gleitende 3-Monatsdurchschnitte veröffentlicht. Italien und Portugal: die Daten sind bis einschließlich März 2021 vorläufig.
Deutschland: Aufgrund der Einführung eines neuen Systems integrierter Haushaltserhebungen, einschließlich der AKE, ist die monatliche Arbeitslosenquote für März 2021 eine Schätzung, die auf den in früheren Perioden verzeichneten Zahlen basiert und gleichzeitig aktuelle Entwicklungen berücksichtigt.
Revisionen und Zeitplan
Die Daten in dieser Pressemitteilung unterliegen Revisionen auf Grund von: Aktualisierungen der saisonbereinigten Reihen durch das Hinzufügen neuer monatlicher Daten; der Einbeziehung der aktuellsten AKE-Daten in das Berechnungsverfahren; der Aktualisierung der Saisonbereinigungsmodelle mit vollständigen jährlichen Daten. Gegenüber den in der Pressemitteilung 38/2021 vom 6. April 2021 veröffentlichten Arbeitslosenquoten, wurde die Arbeitslosenquote für Februar 2021 für den Euroraumvon 8,3 % auf 8,2 % und für die EU von 7,5 % auf 7,4 % revidiert. Die Quoten wurden für folgende Mitgliedstaaten um mehr als 0,1 Prozentpunkte (Pp.) nach unten revidiert: Spanien (um 0,6Pp.), Estland (um 0,4 Pp.)und Malta (um 0,2Pp.). Die Quoten wurden für folgende Mitgliedstaatenum mehr als 0,1 Prozentpunkte (Pp.) nach oben revidiert: Bulgarien und Schweden (für beide um 0,2Pp.). Weitere Informationen Eurostat-Website, Rubri kBeschäftigung und Arbeitslosigkeit Eurostat-Datenbank, Rubrik Beschäftigung, einschließlich nicht saisonbereinigter Daten und Trenddaten Eurostat, „Statistics Explained“-Artikel zur Arbeitslosigkeit und Jugendarbeitslosigkeit Eurostat, Metadaten über bereinigte Reihen zurArbeitslosigkeit; methodischer Hinweis zum COVID-19-Ausbruch Eurostat, Veröffentlichungskalender der Euro-Indikatoren Verhaltenskodex für Europäische Statistiken Eurostat-Pressestelle eurostat-pressoffice@ec.europa.eu
Quelle:
Weiter Information:
EU labour market – quarterly statistics
Arbeitslosigkeit Spanien – Stand 2007 Im Monat August ist die Zahl an, im „Instituto Nacional de Empleo“ registrierten, Arbeitslosen um 57,958 Personen gestiegen, das bedeutet einen Anstieg von 2,9% im Hinblick auf den Monat Juli.Die Anzahl an Arbeitslosen liegt nun wieder bei über zwei Millionen (2.028.296), das sind immerhin 8,4% der aktiven Bevölkerung.
Man kann so in den letzten zwoelf Monaten einen Anstieg von 2,25% (44,619 Personen) der Arbeitslosenquote Spaniens verzeichnen. Mit 28.562 (+2,4%) kommen auf den Service Sektor momentan die meisten Arbeitslosen, gefolgt vom Bausektor mit einem Anstieg von 9,6% (22.088), die Arbeitslosenrate im Industriesektor stieg mit 4,1% (10.930) und in der Landwirtschaft wuchs die Zahl um 910 Arbeitslosen (+1,4%).
Was den Vergleich zwischen Männern und Frauen betrifft, so kann man sehen, das die Arbeitslosenrate bei beiden zugenommen hat, bei den Frauen um 1,1%, so dass die Anzahl nun bei 1.228.511 liegt. Bei den Männern hat die Rate stärker zugenommen, um 5,8%, so das die Anzahl der männlichen Arbeitslosen auf 799.785 gestiegen ist.Bei einem Altersvergleich sieht man, dass bei Rate bei den unter 25 jährigen im August um 2,6% zugenommen hat (5,797), bei den 25jaehrigen und älteren gab es einen Anstieg von 52,161 (2,9%).
Man sieht also, das besonders die weibliche Bevölkerung und junge Menschen, die eine erste Anstellung suchen, momentan stark von der Arbeitslosigkeit betroffen sind.Wenn man nun die einzelnen „Comunidades“ Spaniens betrachtet, so gibt es z.B. in Castilla und Leon 1.136 weniger Arbeitslose, als noch im vergangenen Monat.In den anderen Comunidades ist die Arbeitslosenrate leider angestiegen, vor allem in der Comunidad Valenciana (+13.084) und in Cataluña (+ 11.898).
Als einen der Hauptgründe für die Arbeitslosigkeit geben viele Wirtschaftler, die vielen temporären Arbeitsverträge an. Dies kann man sehr gut an den Zahlen von diesem Januar sehen, in dem von den 1.653.150 unterschriebenen Verträgen, 255.422 (15,4%) „undefiniert“ waren, 197,714 waren feste Verträge auf Vollzeit und 57.708 feste Verträge auf Teilzeit. Die restlichen 1.380.761 Verträge waren temporär.
http://www.consumer.es/web/es/economia_domestica
http://www.elcorreogallego.es/index.php?idMenu=22&idNoticia=205626
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